Klimawandel im Ökosystem Korallenriff – Auswirkungen und Anpassungsmaßnahmen im Korallendreieck

Einblick in die Unterwasserwelt der Korallenriffe (Quelle: Li Fei unter unsplash.com als @marc0521)
Einblick in die Unterwasserwelt der Korallenriffe (Quelle: Li Fei unter unsplash.com als @marc0521)

Die Korallenriffe gehören zu den komplexesten und artenreichsten Ökosystemen der Welt. Aber heutzutage sind sie in großer Gefahr. Ausbleichen, Verlust der Artenvielfalt, Krankheiten – die globale Erwärmung hat schwerwiegende Folgen für die Korallenriffe.

 

In dieser Zusammenfassung werden wir uns auf das Korallendreieck konzentrieren. Sind die wunderschönen Nesseltiere überhaupt noch zu retten? Zunächst werden wir die Bedrohungen des Korallenriffes, sowohl lokal als auch global, betrachten und untersuchen. In einem zweiten Schritt werden wir einige Beispiele von Anpassungsmethoden besprechen, die das Massensterben dieser Formen von Symbiose zwischen Tieren und Algen, die einen zentralen Platz im marinen Ökosystem haben,  zu bekämpfen versuchen. 

Das Korallendreieck

Das Korallendreieck, auch „Amazon of the Seas“ genannt, befindet sich zwischen Indonesien, Malaysia, Papua-Neuguinea, den Philippinen, Osttimor und den Salomoninseln und umfasst eine Fläche von 2,3 Millionen Quadratmetern. Es ist das Zentrum der marinen Biodiversität, denn 30% der Fläche sind von Korallen bedeckt und 76% aller weltweiten Korallenarten befinden sich dort. Die Korallen sind so wichtig für die marine Biodiversität weil sie einen Lebensraum für mehr als 3.000 Fischarten bieten. Für die Menschen, die sich in der Umgebung des Korallendreiecks befinden, spielen die Korallen auch eine zentrale Rolle: Nahrungssicherheit, Schutz für Überflutungen, finanzielle Quelle durch Tourismus und Fischerei. Außerdem werden die Korallen auch als Rohstoff für Medikamente verwendet. 

Die lokalen und globalen Bedrohungen des Korallenriffes

Die Korallen im Korallendreieck – aber auch anderswo auf der Welt – sind stark bedroht. Erstens können Überfischung, Tourismus und die Eutrophierung der Ozeane durch Schadstoffe auf lokaler Ebene Stress für die Korallen verursachen. Auf globalerer Ebene ist der Klimawandel für die prächtigen Meerestiere sehr schädlich. Zum Anstieg der Meerestemperatur kommt noch erschwerend der Anstieg des Meeresspiegels hinzu, wodurch die Korallen weniger Licht erhalten, was für die Photosynthese der Algen, mit denen sie in Symbiose leben, sehr wichtig ist. Außerdem wird die Atmosphäre immer mehr mit CO2 belastet, der Ozean nimmt einen Teil davon auf und wird säurehaltiger. Die Koralle verträgt diese Versauerung ihrer aquatischen Umgebung nicht gut. Viele Korallen können diese brutalen Veränderungen in ihrer Umgebung nicht mehr vertragen und sterben langsam ab. Das weiße Skelett bleibt auf dem Meeresboden liegen. Dieses Phänomen nennt man Korallenbleiche. 

Abgestorbenes Korallenriff nach der sog. Korallenbleiche (Quelle: xl catlin seaview survey unter https://www.coralreefimagebank.org/coral-bleaching/)
Abgestorbenes Korallenriff nach der sog. Korallenbleiche (Quelle: xl catlin seaview survey unter https://www.coralreefimagebank.org/coral-bleaching/)

Maßnahmen zum Schutz von Korallenriffen

Heutzutage sind mehr als 90% der Riffe durch lokale und globale Faktoren gefährdet. Deshalb versuchen Forscher*innen und die einheimische Bevölkerung, Maßnahmen zum Schutz von Korallenriffen zu finden, da die Korallen nicht so viel Zeit haben sich an die veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Zum einen ist die Coral Triangle Initiative (CTI) zu nennen, eine multilaterale Partnerschaft zwischen sechs Ländern des Korallendreiecks, die 2009 gegründet wurde. Dieses multilaterale Projekt versucht, das Korallenriff zu schützen, indem es einen regionalen Aktionsplan sowie einen nationalen Aktionsplan für jedes Land in die Tat umsetzt. Zweitens hat das Korallendreieck 2.419 Schutzgebiete, die so genannten Marine Protected Areas (MPAs), von denen die meisten auf den Philippinen liegen. Aber nur wenige erweisen sich als erfolgreich, da nur 16% der Korallenriffe sich innerhalb von MPA befinden und da die MPA nur vor lokalen Stressfaktoren schützen können. Letztlich stellen die Korallenrifftransplantation und die künstlichen Riffe einen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Korallenbleiche dar, obwohl diese Methoden teuer und schwierig in der Praxis umzusetzen sind. 

Korallen in voller Pracht (Quelle: Tomoe Steineck auf unsplash.com)
Korallen in voller Pracht (Quelle: Tomoe Steineck auf unsplash.com)

Diskussion

In der Diskussion am Ende des Vortrags wurde ein konkretes Beispiel gegeben, das Apo Island Marine Reserve.

Dieses Korallen-Reservat liegt auf den Philippinen und ist seit 20 Jahren geschützt. Die örtliche Gemeinschaft beteiligt sich am Schutz des betreffenden Gebiets, beispielsweise durch die Kontrolle des illegalen Fischfangs. Das Projekt ist ein Erfolg, denn die Fischbestände haben deutlich zugenommen. Hier ein Einblick in die Arbeit des Apo Island Marine Reserve:

Trotz Maßnahmen wie dieser bleiben die Korallen durch die oben genannten anthropogenen Stressfaktoren und den Klimawandel stark gefährdet. Dies hat dramatische Auswirkungen auf ein ganzes marines Ökosystem, von dem der Mensch abhängig ist. Werden wir das Meer endlich als erschöpfbare Ressource betrachten und versuchen, es nicht sterben zu lassen?

 

Maya Etcheverry